Zum vierten Mal in Folge hat Richard von der Blom gerade seinen LinkedIn-Algorithmus-Report veröffentlicht – in diesem Jahr haben er und sein Team mehr als 1.100 Stunden Arbeit investiert, um fast 10.000 LinkedIn-Posts von 400 Unternehmensseiten und 200 privaten Profilen aus mehr als 30 Ländern zu analysieren. Der komplette Report umfasst 57 Seiten, die wichtigsten Erkenntnisse fasse ich hier für Sie zusammen.
Nutzungsverhalten bei LinkedIn
Mobile Nutzer*innen sind im Schnitt nur knapp zwei Minuten pro Session online und sehen in dieser Zeit 16 Posts. Im gesamten Monat sind sie lediglich 13 Minuten bei LinkedIn online. Desktop-Nutzer*innen sind durchschnittlich 18 Minuten pro Monat bei LinkedIn aktiv, eine Session dauert gut drei Minuten, in denen sie neun Posts sehen.
Was Menschen in ihrem LinkedIn-Feed sehen
22 Prozent der gezeigten Inhalte sind Anzeigen, die restlichen 78 Prozent sind Inhalte aus dem eigenen Netzwerk. Das eigene Verhalten hat einen starken Einfluss darauf, was hier eingeblendet wird:
- Nach der Vernetzung mit einer neuen Person werden deren Inhalte zwei Wochen lang lückenlos im eigenen Feed angezeigt.
- Wenn Sie einen Post liken, steigt die Wahrscheinlichkeit, auch den nächsten Post der entsprechenden Person zu sehen, um 30 Prozent.
- Kommentare erhöhen diese Wahrscheinlichkeit um 70 Prozent, das Teilen des Posts um 80 Prozent.
- Nach dem Senden einer privaten Nachricht steigt diese Wahrscheinlichkeit um 85 Prozent.
- Folgen Sie einer neuen Unternehmensseite, wird Ihnen in jedem Fall der erste Post danach eingeblendet. Die gleiche Konsequenz hat das Anschauen des persönlichen Profils eines Kontaktes.
- Je mehr Videos sie anschauen, desto mehr Videos werden Ihnen angezeigt. Dieses Prinzip gilt für alle Formen von Content.
Dos and Don’ts für das private Profil bei LinkedIn
- Der ideale Post ist 1.200 bis 1.600 Zeichen lang.
- Ideale Posting-Zeiten sind 10 bis 13 Uhr an Montagen und Samstagen, 8 bis 11 Uhr an Dienstagen und Donnerstagen, mittwochs von 9 bis 12 Uhr, 13 bis 15 Uhr an Freitag und Sonntagen.
- Verwenden Sie drei bis fünf Hashtags und maximal zehn Emojis pro Post, vermeiden Sie mehr als eine Leerzeile am Stück.
- Text-Beiträge mit mehreren Bildern, Umfragen, Document- und Karussell-Posts haben eine größere Reichweite als Text-Beiträge mit nur einem Bild.
- Video-Posts, Artikel, Newsletter und Beiträge mit Links haben eine kleinere Reichweite als Text-Beiträge mit nur einem Bild.
- Das ideale Video ist quadratisch und zwischen 20 und 60 Sekunden lang.
- Bearbeiten Sie Ihren Post keinesfalls innerhalb der ersten zehn Minuten und schreiben Sie nicht den ersten Kommentar – beides verringert Ihre Reichweite.
- Reagieren Sie innerhalb der ersten 12 Stunden auf erhaltene Kommentare, idealerweise schon innerhalb der ersten 90 Minuten. Den meisten Einfluss auf die Reichweite hat hier ein Kommentar auf den Kommentar (kein Like).
- Lassen Sie zwischen zwei Posts mindestens 18 Stunden verstreichen, andernfalls schaden Sie der Reichweite beider Posts. Das gilt auch, wenn Sie fremde Beiträge teilen.
- Die Aktivierung des Creator-Modus‘ vergrößert Ihre Reichweite um 15 bis 35 Prozent.
Dos and Don’ts für Unternehmensseiten bei LinkedIn
- Unternehmensseiten, bei denen die Bereiche „Arbeitsmodell“ und „Verpflichtungen“ausgefüllt sind, haben eine um fünf bis zehn Prozent höhere Reichweite als solche ohne.
- Wenn Sie mit dem Lead Gen Form arbeiten, wählen Sie am besten die Optionen „Loslegen“ oder „Probeversion starten“ – sie performen am besten.
- Mehrere Posts pro Tag haben (anders als bei privaten Profilen ) keinen negativen Einfluss auf die Reichweite der einzelnen Beiträge. Ideal sind vier bis fünf Posts pro Woche.
- Die besten Tage für einen Unternehmens-Post sind Dienstag bis Donnerstag und Samstag. Der schlechteste Tag für einen Post ist der Sonntag.
- Eine bunte Mischung von Formaten (Bilder, Videos, Dokumenten und Artikel) wird mit einer um zehn Prozent erhöhten Reichweite belohnt.
- Die Interaktion mit Inhalten von Mitarbeitenden und Kund*innen erhöht die Sichtbarkeit der Seite signifikant.
Und jetzt bin ich gespannt: Werden diese Erkenntnisse Ihr Posting-Verhalten beeinflussen? Und wenn ja: Wie?